Enkes Tod

Veröffentlicht auf von Caputo

Zwei Tage nach dem 20 jährigen Jubeltag des deutschen Mauerfalls ist schon wieder ein deutsches Thema in der italienischen Presse. Diesmal ein trauriges.
Robert Enke, deutscher Nationaltorwart, hat sich das Leben genommen.
Er galt als psychisch labil, hat vor ca. 2 Jahren seine schwerkranke Tochter zu Grabe tragen müssen.

Aber in gewisser Weise stellt Enke auch ein Paradebeispiel für die heutige Gesellschaft dar.

Zwar war er die Nr. 1 in der Deutschen Nationalmannschaft, aber nach dem er 2-3 mal krankheitsbedingt passen musste, schürte Trainer Löw bewusst einen Konkurrenzkampf zwischen ihm und Rene Adler.
Dies hatte er gelernt, von niemand geringerem als Jürgen Klinsmann, der wiederum diese Praktik aus den USA importiert hatte. Nach dem Motto "wenn du nicht kannst steht schon ein anderer vor der Tür" läuft es also nicht nur in der Nationalmannschaft.
Quasi jeder Arbeitnehmer heutzutage, der nicht in einer Art unkündbaren Stellung arbeitet, kennt das Gefühl "mehr als austauschbar" zu sein.
Diese amerikanische "Hire and Fire" Praktik wird sich wohl auch nach der Krise nicht mehr aus dem Alltag wegdenken lassen.
Zu Enke muss ich sagen, dass ich perönlich seine Karriere nicht so gut kannte und hier auch kein falsches Geheule ankurbeln will, betrachtet meine seine Geschichte und den Hintergrund allerdings, tut es mir aufrichtig leid.

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