italienisches Abendprogramm mit Begnini

Veröffentlicht auf von Caputo

Mailand ist ja nicht unbedingt als "günstiges Pflaster" bekannt, will heissen essen gehen kann hier relativ teuer sein.

Wenn man sich aber etwas auskennt kommt man doch recht gut weg. Wie ich ja schon einmal berichtet habe ist eine nette Gepflogenschaft der Mailänder der "Aperitivo" geworden, der von einem eigentlichen "Stuzzichini" (Häppchen) vor dem eigentlichen Abendessen zu einer art "All you can eat"-Bufett ausgeartet ist. Im positiven Sinne natürlich.

Und so kann man es sich sogar erlauben sich einmal mit Sushi so richtig den Bauch vollzuschlagen. Normalerweise würde dies Pro Kopf wohl kaum unter 40 € funktionieren, wobei dies die Untergrenze sein soll. Doch das "WASABI", eine japanische Sushi Bar mit "Happy Hour" bietet zum Cocktail ein reichhaltiges Bufett mit Sushi Häppchen, Reis, Nudeln u.v.m. an. 12 € scheinen für einen Cocktail zwar erst mal viel zu sein, aber rechnet man, dass man sich in einer der besten Gegenden Mailands befindet (Lanza, nähe Zone "Brera") und dann eben noch Sushi bekommt ohne Ende relativiert sich das schnell. Manch einer mag nun vielleicht sagen "das kann ja zu dem Preis keine vernünftige Qualität sein". Falsch, ich kann aus Erfahrung sagen, da ich dies schon mind. 10 mal gemacht habe, dass man sehr gut isst und als Hauptbeweis sogar meine Frau anführen, die wie ein Sensor auf verdorbenen Fisch reagiert mit einer ausgelassenen 3-4 Tages Magenverstimmung, und auch jedesmal mit mir dort problemlos dinniert hat. 

Und dort waren wir eben auch gestern abend. Die erste, immernoch existierende, Filliale ist übrigens in der Via Solferini, wo sich auch der Sitz des Corriere della Sera und der Deutschen Botschaft befinden, also auch keinesfalls eine schlecht Gegend, nur eine Metro-Station entfernt.

 

Am Abend war dann der bereits, auch von mir gestern an dieser Stelle, angekündigte Auftritt von Roberto Begnini beim Musik Festival von San Remo im Programm. Und was soll ich sagen, dieser Mann ist sein Geld (ca. 250.000 € soll er für den ca. 1 stündigen Auftritt bekommen haben) mehr als Wert. Er berichtete über die Entstehung der italienischen Nationalhymne in einer Weise, wie man es sich kaum schöner vorstellen kann.

Für mich persönlich war es mal wieder ein Moment in dem ich absolut glücklich darüber war, die italienische Sprache, natürlich ausgenommen die Dialekte, nun annähernd perfekt zu verstehen. Und man muss auch dazu sagen, dass Begnini nicht unbedingt sehr leicht zu verstehen ist. Der Toskanische Oscar-Preisträger spricht sehr schnell und mit einem Dialekteinschlag den er in seinen hitzigen Reden oft nur schwer verbergen kann.

Am Ende sang er die italienische Nationalhymne, nicht aber als großer Sänger, der er wahrhaftig nicht ist wie er auch selbst sofort einwarf. Er sang sie ruhig vor sich hin, so wie nach seiner Vorstellung ein junger Partisan zur Zeit der Befreiungskriege am Abend vor der Schlacht die Hymne voller Stolz vor sich hinsingen würde.....

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S
<br /> Caputo, du bist genial!!!!!!<br /> <br /> <br />
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