Emilio Fede und die journalistische Objektivität

Veröffentlicht auf von Caputo

Wer Objektivität und Neutralität in den Medien und Nachrichten für eine Selbstverständlichkeit hält, der sollte sich wirklich daran machen, italienisch zu lernen und italienische Nachrichten anschauen.
Ehrlich gesagt habe ich es zwar selbst schon zuvor gehört, aber erst jetzt, wo ich doch einigermaßen die Nachrichten verstehe, kann ich es wirklich glauben.
Eine der wohl bekanntesten Ausnahmeerscheinungen im Journalismus ist wohl Emilio Fede. Einer der Busenfreunde Berlusconis, sieht auch ein wenig aus wie sein älterer Bruder, moderiert das Telegiornale, also die tägliche Nachrichtensendung auf Rete 4. Und dabei gibt er dem Begriff "seinen Senf dazu geben" eine ganz eigene Bedeutung. Abgesehen davon, dass er natürlich sowieso nur mit positiven Nachrichten zur Berlusconi-Regierung und Hetz-News gegen die stets "kommunistische" Opposition von seiner Redaktion gefüttert wird, setzt er selbst immernoch gerne einen drauf. So kann er sich z.B. über den einen der Führungspolitiker der Oppositionspartei köstlich amüsieren, da dieser ja doch nur Blablabal und sonst nichts kann.

Nicht wenige freuen sich schon darauf, wenn Emilio Fede das tragische dahinscheiden des Cavaliere Berlusconi verkünden muss.

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